Ende April ist es in Sulz (Kreis Rottweil) zu einer kuriosen Verwechslung gekommen: Der "Storchenpapa" Hartmut Polet hatte ein verletztes Storchenbaby zum Aufpäppeln bei sich aufgenommen - dachte er. Und wie es sich für so ein Storchenfindling gehört, hat er es mit Hackfleisch gefüttert. Etwa zwei- bis dreimal mit einer Spritze, so Polet auf Nachfrage des SWR. Er ist Weißstorchbetreuer des Naturschutzbundes (NABU) Oberndorf-Sulz. Doch dann kam raus: Es handelt sich um ein Taubenbaby. Sofort habe er die Ernährung auf pürierte Körner umgestellt, so Polet.
Sorgen um die Ernährung des Kükens
Auf Social Media hatte sich die SWR Community in zahlreichen Kommentaren besorgt über die zeitweise falsche Ernährung des Taubenbabys gezeigt. "Schade, beide Vogelarten ernähren ihre Jungtiere in völlig verschiedenen Spektren. Hoffentlich steckt das Taubenjunge die Fehlfütterung weg", hat etwa ein User auf Instagram geschrieben. Und eine weitere Userin hat kommentiert: "Ich will doch mal hoffen, dass sich jetzt eben genauso liebevoll um das Taubenküken weitergekümmert wird. Erfährt man wie die Story weitergeht?"
Tierschutzverein Schramberg: Taubenbaby leidet
Dem Taubenbaby gehe es nicht gut, so Claudio Disimio, der Vorsitzende des Tierschutzvereins Schramberg. Dort ist das Küken seit einigen Tagen untergebracht. Er sieht aber keine Hinweise darauf, dass es an der kurzen Fütterung mit Hackfleisch liegen könnte. Das Taubenküken sei einfach schwer verletzt worden. Ein Rabe hatte das Küken mit seinen Klauen aus einem Storchennest geraubt und aus etwa 30 Metern Höhe fallen gelassen. Das Taubenbaby habe eine Entzündung durch die Wunden. Ob es überleben wird, kann man laut Disimio derzeit noch nicht sagen.